Paris, Yves Saint Laurent und die Café Society

Manchmal ist Nostalgie im Spiel. Manchmal ist es Faszination. Manchmal ist es pure Absicht. Aber immer ist es die Liebe und gelegentlich die Poesie, die einen Ort mit Spiegeln, Lack und satiniertem Edelstahl zu einem vergangenheitsverliebten Zuhause werden lässt. So ein Zuhause  haben nun Aurélien Raymond und Costanza Ross von Studio Akademos in einem Art-déco-Gebäude aus dem Jahr 1936 im Westen von Paris geschaffen. Mit sorglosem Prunk und befreiendem Glamour ließen die beiden Innenarchitekten den Glanz einer längst vergangenen Ära wieder auferstehen. 

Betritt man das Apartment, fühlt man sich, als wäre man zu einer After-Party von Yves Saint Laurent geladen, bei der Gäste wie Loulou de la Falaise oder Betty Catroux nach einem prickelnden Abend im Chez Régine auf Kissen um den Kaffeetisch herum liegen, Champagner schlürfen und sich amüsieren. Bricht dann die Nacht herein, erzeugen ein schwarz lackierter Türrahmen, ein spiegelglatter Esstisch, ein glitzerndes Holzbuffet und eine Hängeleuchte in dunklen Schattierungen sehnsuchtsvolle Reflexionen, während ein schwerer entenblauer Vorhang den Fernseher verbirgt und an einen Kunstgriff wie aus einem anderen Jahrhundert erinnert.

Die Faszination liegt somit in den Details, mit denen sich das Studio Akademos vor der Café Society verneigt. Mit einem Zuhause wie aus der Zeit gefallen und einer Hingabe, wie sie nur selten zu finden ist.